Holly Wilkinson Blog

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Rektusdiastase

Mit einem Gastbeitrag von Rebecca Engelberth aka. @bemomandfit.de

Ich kenne Becky nun seit vielen Monaten als Kollegin und setze mich mit ihr auch bzgl. dem Thema Ernährung schon lange auseinander! Wir teilen eine ähnliche Zielgruppe (vorwiegend Frauen) – Becky hat sich jedoch unter anderem vor allem auf die Rektusdiastase spezialisiert. Zwar betrifft mich das selbst nicht, jedoch bin ich sehr dankbar, dass sie sich diesem so wichtigen und zum Teil belastendem Thema widmet – es betrifft so viele Frauen (und auch Männer, Achtung) wodurch eine authentische, empathische sowie fundierte Betreuung unentbehrlich ist!

In diesem Beitrag geht es also genau darum, um die Rektusdiastase. Becky gibt uns hier die wichtigsten Infos mit, ich werde noch meinen ernährungsbezogenen Senf dazu geben! Außerdem stellt sich Becky selbst noch vor und erzählt uns ihre Storylet’s go!


“Rektusdiastase… und jetzt?“ – Das war mein erster Gedanke, nachdem die „Diagnose“ feststand.

Ich bin Becky, fast 40 Jahre jung und Mutter von zwei Kindern und in den kommenden Zeilen erfährst du nicht nur mehr über mich, sondern auch so einiges über das Thema Rektusdiastase. Was ist das, woher kommts, was macht es und wie könnte es wieder weg gehen… Los geht´s!

Den Satz „Du hast aber eine ziemlich massive Rektusdiastase“ hörte ich vor etwas mehr als 4 Jahren von meiner Hebamme, nach der Geburt meines zweiten Kindes. Und dann? Dann stand ich da und wusste weder, was das bedeutet, noch was es mit mir macht. Ob das behoben werden muss oder nicht, wer mir helfen kann (oder vielleicht eher nicht).

Nach den Schwangerschaften und Geburten noch etwas zu viel auf den Rippen, widmete ich mich dann zunächst der Gewichtsabnahme. Naja gut, und meinem Beckenboden (macht man ja so).

Dann, nicht ganz 2,5 Jahre nach der letzten Geburt hatte ich über 35kg abgenommen und war sportlicher denn je. Was aber blieb, war der Bauch. Ich sah abends aus, wie im 5. Monat schwanger (ehrlich gesagt, manchmal auch wie im 6. oder 7.). Ich fühlte mich instabil und konnte nicht einmal einen leeren Einkaufswagen um die Ecke schieben. Ich hatte Rücken- und Verdauungsbeschwerden. Beim Sport sah mein Bauch komisch aus. Ich hatte ständig ein reißendes Gefühl um den Bauchnabel herum. Zusammengefasst, ich wusste etwas stimmt ganz und gar nicht.

Und ganz ehrlich? Kommentare wie: „wann ist es denn soweit?“, „oh, wieder schwanger?“, etc. trafen mich. Es fühlte sich richtig scheiße an um es so zu sagen, wie es ist!

 

Also erinnerte ich mich an den Begriff Rektusdiastase und fing an zu recherchieren.

Schnell stellte ich fest, dass es wenig Anlaufstellen gab. Kaum jemand schien sich wirklich mit dem Thema auseinanderzusetzen und noch Weniger boten konservative Hilfestellungen an. Eine OP kam für mich nicht in Frage. Auch ohne entsprechende Ausbildung wusste ich, eine OP behebt vielleicht die Optik, aber die richtige Funktion wird sie nicht in meine Mitte zaubern. Außerdem bin ich ein Schisser (Ruhrpott- Deutsch für Angsthase), wenn es um OP’s geht und genug Kohle hätte ich eh nicht gehabt. Jupp, richtig gelesen, eine reine Rektusdiastase OP zählt zu den Schönheits- OP’s! Trotz vieler Problematiken die mit ihr einher gehen (im Grunde hast du oben im Text bereits die meisten davon gelesen, aber ich fasse sie im Verlauf noch einmal für dich zusammen)

Nach über 6 Monaten stieß ich endlich auf eine Therapeutin, die sich auskannte. Nach mehrmaligem, schriftlichem Austausch war klar, dies war genau die Person, die ich suchte. Sie bot online Kurse in einem bestimmten Rektusdiastase Programm an, welches für mich einfach ganzheitlich und stimmig klang. Aber das Wichtigste, sie hatte Ahnung. Nicht nur von Rektusdiastasen, sondern vom Zusammenspiel Psyche- Körper und der Gesamtheit der Problematik.

So begann ich selbst im April 2020 das Tuplertechnik® Programm.

Was ich bis dato in Erfahrung bringen konnte, waren folgende Dinge

  • Als Rektusdiastase bezeichnet man den Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln, wenn dieser breiter ist als 2,7cm (etwa 2 Finger)
  • Nicht nur die Breite spielt eine Rolle, sondern auch, wie das Bindegewebe zwischen den geraden Bauchmuskeln beschaffen ist.
  • Wichtig für die Heilung ist die Kräftigung des großen Korsettmuskels (M. transversus abdominis)
  • Alle Schwangeren im 3. Trimester haben eine Rektusdiastase
  • Frauen ohne Schwanger gewesen zu sein und sogar Kinder können eine haben (alle Neugeborenen habe eine und im Normalfall schließt sie sich zwischen dem 4.-7. Lebensjahr)
  • Achtung, festhalten lieber Leser: Männer sind ebenfalls betroffen! Und zwar gar nicht so selten wie du vielleicht annimmst (Stichwort „Bierbauch“… Nix Bier, Bauchspalt! Liebe*r Leser*in)

Um mich selbst zu motivieren, beschloss ich Tagebuch zu führen… öffentlich. So entstand mein Instagram Profil. Viele verfolgten meinen Weg, die Anzahl der Abonnenten und Abonnentinnen wuchs und wuchs und die Fragen wurden mehr und mehr und vor allem tiefgehender.

Schnell begriff ich, ich war ganz und gar nicht allein mit dieser Problematik. So viele Frauen, aber auch Männer, wandten sich hilfesuchend an mich. Helfen konnte ich allerding nur, indem ich weiterleitete, denn nur weil ich selbst ein Programm zum Schließen der Diastase machte, war ich noch lange keine Expertin (auch wenn so manch Eine*r in den sozialen Medien das scheinbar anders sieht)

Was also tun? Ich startete damit online Seminare rund um das Thema zu besuchen, baute den Kreis der Expert*innen weiter aus, ging in den aktiven Austausch und machte schlussendlich die B- Lizenz als Fitnesstrainerin. So hatte ich eine solide Basis.

Ich fing an mit Menschen vor Ort zu arbeiten. Hatte viele verschiedene Bäuche, mit vielen verschiedenen Geschichten dahinter, unter meinen Händen. Ich startete als eingetragene Rektusdiastase Beraterin. Mit meinem eigenen Coaching- Programm konnte ich die ersten Erfolge meiner Klient*innen feiern.

Als meine eigene Therapeutin, mit der ich weiterhin im engen Kontakt stehe, verkündete, dass sie, als einzige Mastertrainerin Deutschlands, nun auch Professionals in der Tuplertechnik® ausbilden wird, stand für mich sofort fest: das ist genau mein Ding!

Also bewarb ich mich auf eine der begehrten Stellen und ergatterte, nach einem strikten Auswahlverfahren, einen der ersten 10 Plätze im Ausbildungsprogramm. Im Juli 2021 beendete ich die Ausbildung als Tuplertechnik® Professional, nach Bestehen der praktischen und theoretischen Prüfung.

Seitdem habe ich bereits 18 Klient*innen durch das Programm begleitet. Aktuell betreue ich 5 Weitere, in den unterschiedlichen Phasen des Programms. Immer wieder zeigt sich, dass dies die richtige Entscheidung war. So viele großartige Ergebnisse, so viele Probleme, welche sich mit dem Programm und meiner Begleitung verbesserten oder gar behoben wurden!

Wenn du dir schon die ganze Zeit denkst: Jetzt quasselt die Tante ständig vom Tuplertechnik® Programm, erzählt aber nicht was das überhaupt ist! (Aber auch wenn du das nicht denkst) Hier kommen die wichtigsten Punkte.

Gründerin und Entstehungsgeschichte:

  • Das Programm, wurde von Julie Tupler entwickelt
  • Julie war als Trainerin im Bereich Prä- und Postpartal Training (also Schwangerschaftssport, -vorbereitung und Rückbildung) tätig
  • In der Geburtsvorbereitung wendete sie eine bestimmte Trainingstechnik an (Perfect Pushing®), um das Schieben unter den Presswehen zu trainieren unter gleichzeitigem „Loslassen“ des Beckenbodens
  • Zufällig fand eine Physiotherapeutin, welche mit Julies Programm arbeitete heraus, dass es einen großen Unterschied gab, zwischen den Schwangeren die sie mit dem Programm betreute und Anderen, die nicht am Programm teilnahmen. Nämlich, dass die Rektusdiastasen grundsätzlich schmaler waren und sich nach der Geburt deutlich schneller zurückbildeten
  • Nach einer großangelegten Studie (in Zusammenarbeit mit der Columbia University) wurden die Erkenntnisse bestätigt und auch der Wirkungseffekt auf jede Entstehung der Rektusdiastase.
  • Außerdem fand man heraus, dass die Muskulatur ab einer bestimmten Diastasen- Größe nicht so arbeitete, wie sie sollte und so entwickelte Julie den Diastasis Rehab Splint® um die Muskulatur während des Programms so zu stabilisieren, dass diese in die richtige Richtung arbeite und der Zug vom überdehnten Bindegewebe in der Mitte genommen wurde

Inhalt und Ziel des Programms:

  • Ziel des Programms ist das Schließen der Rektusdiastase
  • Das Erreichen des Ziels geschieht durch 3 Grundpfeiler
  • Der Schutz des Bindegewebes vor Dehnung in die Breite und nach vorn
  • Das Tragen des Diastasis Rehab Splints®, welches der erste Schritt ist um
  • die Mukulatur zu kräftigen mit den Tuplertechnik® Übungen

Vor allem die Anpassung des Alltagsverhaltens ist extrem wichtig und damit macht es das Programm so attraktiv. Denn es geht eben nicht nur um das Unterbringen von täglichen Sportübungen.

Das Programm läuft über 18 Wochen.

Ist die Rektusdiastase dann auch wirklich geschlossen? Das hängt von extrem vielen Faktoren ab und so einfach ist es leider nicht.

Mein eigener Ansatz ist daher wesentlich breiter aufgestellt und ich arbeite mit, nicht nach dem Programm. Fakt ist, je besser die Technik in den individuellen Alltag integriert und umgesetzt werden kann, umso besser die Erfolge. Zudem spielen psychische, aber auch andere, physische Voraussetzungen eine Rolle. So kann es sein, dass traumatische Erlebnisse ein Heilen der Rektusdiastase verhindern können. Ich begleite individuell und sehe mich eher als Coach.

Klar, jetzt mal Butter bei die Fische (wie man im Norden Deutschlands zu sagen pflegt), motivieren und den Arsch hoch bekommen muss man schon allein, dass kann weder ich, noch ein Programm leisten. Nur weil man über etwas liest oder jemand einem etwas erzählt, wird das Problem nicht behoben (Mensch wäre das cool und es würde so viele Dinge mit einem Schlag beheben!) Das

Das Gute ist, dass es immer mehr Anlaufstellen gibt und das Thema im Gesundheits- und Trainingswesen immer mehr Beachtung findet. Dadurch gibt es immer mehr Unterstützung und verschiedene Ansätze und Programme.

Soll heißen, wenn du Hilfe benötigst, dann findest du diese mittlerweile in den meisten Gebieten Deutschlands und auch Österreichs. Oder du kommst einfach zu mir, ist klar oder? (Ein Hoch auf die Möglichkeit der Online Betreuung!)

Jetzt zu dir!

Wie findest du raus, ob du eine Rektusdiastase hast?

Du kannst selbst tasten oder schauen, ob es in deiner Nähe eine*n Rektusdiastase Berater*in oder Therapeuten/ Therapeutin gibt. In Deutschland geht das z.B. unter www.rektusdiastase.info  . Oder wir schauen gemeinsam in einem online Termin. Wo du unter meiner Anleitung selbst misst.

Wenn du es selbst testen willst und nur wissen, ob da überhaupt etwas ist, geht das am besten so:

  • Lege dich auf den Rücken und ziehe die Beine an.
  • Lege die Hände auf deine Körpermitte, auf Bauchnabel- Höhe, Fingerspitzen zeigen in Richtung Beine.
  • Drücke mit den Fingerspitzen leicht ins Gewebe
  • Spürst du sofort einen Puls? Darmbewegungen? Darmschlingen? sinken deine Finger, ohne nennenswerten Widerstand ins Gewebe ein? Dann kannst du jetzt schon davon ausgehen, dass es vermutlich nicht besonders gut steht um dein Bindegewebe
  • Nimm die Hände nochmal weg
  • Lass den Bauch ganz locker und hebe dann den Kopf leicht an.
  • Wölbt sich dein Bauch wie ein Zelt nach oben? Das nennt man Doming und ist ein sicheres Zeichen dafür, dass deine Muskulatur nicht so arbeitet wie sie sollte und dein Bindegewebe dem Druck nicht standhalten kann. Auch wenn du per Definition vllt. keine Diastase hast (eher selten, meist ist es eine), sollte hier schon auf einiges geachtet werden, damit diese über kurz oder lang nicht entsteht
  • Lege die Hände nun ein weiteres Mal, wie oben beschrieben auf den Bauch
  • Lass abermals locker und hebe den Kopf leicht an
  • Merkst du rechts und links die Muskelstränge? Sie bewegen sich enger zur Mitte, je weiter du den Kopf hebst.
  • Wenn du sie gut spürst, dann folge ihnen mit deinen Fingern nach außen, während du den Kopf langsam wieder ablegst. Achtung! Gemessen wird der Abstand zwischen den geraden Bauchmuskeln, also die Breite der Diastase im unangespannten Zustand. Im Crunch (beim Kopf anheben) nähern sich die Muskeln an und schon manche kleine Diastase hat sich beim richtigen Messen plötzlich als doch um einiges größer erwiesen.

Welche Auswirkungen kann eine Rektusdiastase haben?

  • Blähbauch
  • Verstopfung
  • Rückenschmerzen
  • Hervorstehender Nabel (richtig, in den meisten Fällen handelt es sich nicht um einen Nabelbruch, sondern eine Begleiterscheinung einer Diastase)
  • Schmerzen im Hüft- und Beckenbereich
  • Unangenehmes Gefühl im Bereich der Diastase (reißen, stechen, ziepen)
  • Hervorstehender Bauch
  • Gefühl der Instabilität und Kraftlosigkeit in der Körpermitte

All das kann mit einer Diastase einhergehen. Es gibt aber durchaus auch viele Diastasen, die sich z.B. (erstmal) „nur“ optisch bemerkbar machen. Auch gibt es keinen linearen Zusammenhang zwischen der Entwicklung o.g. Probleme und der Größe der Rektusdiastase.

Welche Ursachen kennt man mittlerweile?

  • Ganz klar an Nummer 1 steht die Schwangerschaft
  • Dauerhafte, falsche Belastung der Rumpfmuskulatur. Hierzu gehören schweres Heben (mit gerundetem Rücken z.B. oder auch bestimmte sportliche Belastungen, die mit Überstrecken (Rhythmische Sportgymnastik, Tanzen) zu viel Bauchtraining aus der Rückenlage heraus (Crunches, Russian Twists, Scissors, etc.) oder vielen Vorwärts- Quer- Bewegungen (Golf, Tennis) einhergehen.
  • Genetische Faktoren
  • Übergewicht, bzw. viszerales Fettgewebe, welches den Bauchinnendruck erhöht
  • Häufiges und langes Sitzen
  • Allergien, die häufiges Niesen und/oder Husten verursachen

Meist kommen aber mehrere Faktoren zusammen.

„Und was ist nun mit deiner Rektusdiastase, Becky?“ das ist ne gute Frage, die ich dir gern beantworte.

Meine eigene Rektusdiastase ist immer noch da. Doof oder? Nein, nicht wirklich!

Begonnen habe ich mit einer komplett geöffneten Rektusdiastase (Brustbeinspitze bis Schambein), von mehr als 2 Händen an der breitesten Stelle. Jap, richtig gelesen! Meine geraden Bauchmuskeln  (M. rectus abdominis) saßen nicht vorn am Bauch, sondern quasi an meinen Flanken.

Eine Aktivierung der Korsettmuskulatur (M. transversus abdominis) war nicht möglich, stattdessen übernahmen die schrägen Bauchmuskeln einiges an Arbeit. Damit drückte mein Abdomeninhalt aber noch mehr auf die Bauchmitte und dehnte vor allem beim konventionellen Bauchtraining das Bindegewebe, welches eigentlich entlastet werden sollte, um heilen zu können.

Mittlerweile ist meine Rektusdiastase oben geschlossen, in der Mitte bei 3-4 Fingern, unten ebenfalls (aber mit mittlerweile recht festem Bindegewebe).

Ich bin stabil. Soll heißen, ich kann mich aufrecht halten, gut aktivieren und stabilisieren.

Warum ist sie nach fast 2 Jahren noch nicht zu?

Hauptsächlich weil ich einfach viele Dinge mache, welche die Heilung nicht wirklich fördern. Wie Halbmarathons laufen, Hindernis- Cross- Läufe, Yoga und anderes. Warum? Weil ich das für andere Dinge brauche und ich hier einfach Kompromisse schließe.

Genetisch bedingt habe ich schon schlechte Voraussetzungen mitbekommen (soll heißen, das Bindegewebe ist sowieso nicht besonders gut) und mein Bindegewebe in der Bauchmitte war nur noch hauchdünn. Fasziales Bindegewebe, wie das in der Bauchmitte (Linea Alba) ist schlecht durchblutet und heilt entsprechend schlecht. Da kannst du dir in etwa vorstellen, dass das kein 2- Wochen Ding ist.

Das Wichtige ist: ich hinterfrage, was ich mache, warum und welche Auswirkung das haben kann. Und dann entscheide ich, kann ich nur mit oder auch ohne Leben.

Und darum geht es mir auch in der Begleitung von Betroffenen Männern und Frauen.

Oft werde ich gefragt „Ich habe eine Rektusdiastase, darf ich trotzdem Laufen, Planken, Yoga machen, etc. …“ Meine Antwort ist dann immer „Grundsätzlich darfst du alles!“

Es kommt immer auf das Wie, die Voraussetzungen und die Intention an! All das ist absolut individuell.

Ein Beispiel:

Willst du Hula Hoop machen um deine Rektusdiastase zu schließen? Klares Nein!

Möchtest du hullern um dich zu bewegen, dich trotz Zeitmangel oder mit fehlender Flexibiltät sportlich zu betätigen? Den Kopf frei zu bekommen und etwas nur für dich zu tun? Dann klares Ja! Aber bitte mit dem Wissen um das richtige Wie!

Was kannst du tun um in deiner Mitte stabil zu werden/ bleiben?

  • Achte vor allem im Alltag darauf, dass du dich, wann immer es geht und es dir einfällt, aufrichtest. Neutrale Wirbelsäule, neutrales Becken, Knie sind weich, Kinn leicht zurück genommen.
  • Achte auf die richtige Atmung! Ja auch hier richtig gelesen! 360°Atmung ist das Stichwort. Dein Bauch sollte sich bewegen unter der Atmung. Kein Bauch einziehen bitte!
  • Hinlegen und Aufsetzen grundsätzlich über die Seite! Das Aufsetzen aus dem Crunch heraus ist eigentlich nicht vorgesehen… Tipp: Schau dir kleine Kinder an und wie sie sich aus der Rückenlage heraus in den Sitz begeben
  • Achte darauf wie du Dinge anhebst!
  • Versuche nicht zu lange am Stück zu sitzen.
  • Achte allgemein auf deinen Bewegungs- und Ernährungszustand! Denn auch Bewegung und eine gute, ausgewogene Ernährung hilft dem Bindegewebe zu regenerieren und stabilisieren.

Und wenn du hierbei Unterstützung benötigst, dann scheu dich nicht, dir professionelle Hilfe zu holen!


Ernährung & Rektusdiastase

Es gibt zwei Bereiche, die primär wichtig sind, egal welche Ernährungsform grundsätzlich gewählt wird. Die Ernährung sollte:

  • die Verdauung nicht zusätzlich belasten, so dass von innen nicht noch mehr Druck entsteht,
  • den Körper bei der Synthese von Collagen und beim Gewebeaufbau unterstützen.

Eine ausgewogene, typgerechte Ernährung ist, vorab gesagt, immer das A und O – und es gelten die Richtlinien für die Prävention Lebensstil-bedingter Erkrankungen (sprich, Schutz vor Übergewicht, Diabetes, Herzkreislauferkrankungen etc.).

(1) Den Innendruck nicht weiter fördern und eine Verdauungs-freundliche Kost bevorzugen.

Das bedeutet: Lebensmittel meiden, die blähen und/ oder zu Unwohlsein führen. Genauso Gewohnheiten meiden, die der Verdauung schaden, wie zu schnelles essen, zu wenig kauen, zu viel Flüssigkeit zum Essen und abgelenktes- und somit unachtsames essen.

Disclaimer: Es gibt zwar tendenziell blähende Lebensmittel – dennoch sind Verträglichkeiten super unterschiedlich! Was ich gut oder schlecht vertrage ist keine Referenz für dich! Das ist individuell und sollte im Zweifelsfall mit einer Fachkraft gemeinsam ermittelt werden – bevor du Dinge ausschließt, die eh gut tun würden.

Tendenziell blähende Lebensmittel:

  • Milchprodukte bei einer Allergie / Unverträglichkeit
  • Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen, Kichererbsen
  • zu viele Ballaststoffe (mehr als man gewohnt ist – sollten immer graduierlich gesteigert werden)
  • Fastfood wie Burger & Pizza (altes Frittieröl = ohje)
  • Kohlensäure-haltige Getränke
  • größere Mengen Süßigkeiten oder Gebäck
  • Kreuzblütler-Gemüse: diverse Kohl/Krautsorten, Brokkoli, Blumenkohl…
  • Kombination: Milchprodukte (Sahne) + Pilze

Tipp: Ein Ernährungstagebuch (keine Kalorien-App !!!) kann dabei helfen – und schult die Achtsamkeit beim Essen. Je mehr du über dich selbst weißt und erheben kannst – desto leichter ist es bei den passenden Stellschrauben anzusetzen! Sei es auf eigene Faust, oder mit Hilfe!

Ebenso hilft es ausreichend über den Tag verteilt zu trinken. Sprich – bitte nicht kurz vor einer Mahlzeit ein großes Glas trinken, das kann das Völlegefühl zusätzlich fördern. Lieber stündlich 150 ml trinken (das ist nicht viel) – so bleibt man durchgehend gut versorgt.

(2) Unterstütze deine körpereigene Kollagen-Produktion bzw. stärke dein Gewebe von innen dank den richtigen Nährstoffen!

Was ist Kollagen? Kollagen ist ein Strukturprotein und macht unser Bindegewebe aus! Es lässt sich aber auch in festeren Strukturen wie Knochen und Sehnen finden, sowie in Schichten unserer Haut. Es ist in unserem Körper mit 30% das am häufigsten vorkommende Protein in unserem Körper! Tatsächlich gibt es 28 Kollagentypen. Kollagen fördert die Elastizität unserer Haut – und ist in diesem Zusammenhang wichtig für ein schönes, jugendliches Gewebe. Nicht umsonst ist Kollagen eine beliebte Anti-Aging Waffe. Kollagen bindet sehr viel Wasser – was den aufpolsternden, prallen Effekt von guten Kollagendepots ausmacht.

Wie ist Kollagen aufgebaut? Das Kollagenmolekül besteht aus drei Polypeptidketten, die sich ineinander zu einer Tripelhelix winden. Die wichtigsten Bestandteile, über die wir auch über unsere Ernährung ein Stück weit Kontrolle haben, sind die Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin. Dazu dann gleich mehr!

Vitamin C als Booster

Die Ascorbinsäure / Vitamin C, dient als wichtiger Co-Faktor um Kollagen zu synthetisieren. Ganz genau: Vitamin C ermöglicht die Hydroxylierung von Prolin zu Hydroxyprolin. Kein Vitamin C – keine Kollagen Biosynthese! Sonst ist Vitamin C wichtig für die Aufnahme von Eisen und Zink – es hat antioxidative Eigenschaften um freie Radikale abzufangen – und ist an dem Stoffwechsel der Gallensäure und Aminosäuren beteiligt, als auch an der Synthese von Steroidhormonen. Vitamin C Bedarf pro Tag: 75 mg. Viel Vitamin C finde sich in frischem Obst und Gemüse! Gerade auch Zitrusfrüchte sind dank ihrer zusätzlich Flavonoide (Antioxidantien) interessant.

Kollagen- Booster: Aminosäuren Prolin, Glycin & Hydroxyprolin

Glycin macht 30% der Aminosäuren im Kollagen aus. Es ist grundsätzlich nicht essentiell, unser Körper kann es selbst herstellen. Besonders viel Glycin findet sich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch. Tolle pflanzliche Quellen sind: Kürbiskerne, Haferflocken, Erdnüsse, Erbsen, Reis, Amaranth, Mandeln, Sonnenblumenkerne und Linsen.

Prolin ist ebenso eine proteinogene nicht-essenzielle Aminosäure. In Fällen chronischer Erkrankungen und zunehmendem Alter kann die eigene Produktion möglicherweise nicht ausreichen. Es findet sich vor allem in größeren Mengen von diversen Käsesorten. Da es Bestandteil von Haut, Knorpel, Binde- und Knochengewebe ist, liefern tierische Produkte generell nennenswerte Mengen. Pflanzliche Quellen (mit besonders hohem Anteil): Erdnüsse, Sojabohnen, Dinkel, Linsen, Hirse und Walnüsse.

Hydroxyprolin entsteht durch die Hydroxylierung von Prolin dank Vitamin C. Es gibt keine pflanzlichen Quellen dafür. Umso wichtiger ist es die Zufuhr von Prolin, Vitamin C und Glycin zu gewährleisten!

Gibt es veganes Kollagen?

Nein. Kollagen ist ausschließlich tierischen Ursprungs. Gelatine können durch andere pflanzliche Stoffe zwar ersetzt werden (Chiasamen, Agar-Agar oder Pektin) um beim backen und der Essenszubereitung mitzukommen – aber “veganes Kollagen” existiert nicht. Daher ist es als Herbivor wichtig auf die Kollagen Booster Prolin, Glycin und Vitamin C zu setzen!

What now?

  • melde dich gerne bei Fragen direkt bei uns – spezifische Antworten gibt es im individuellen Gespräch!
  • Baue aktiv Kollagen- Booster in deine Ernährung ein. Ich denke da gleich an bunte Getreide-Salate, Wraps, Bowls und Co.
  • Achte auf dein Wohlbefinden und führe Ernährungstagebuch, für den Fall, dass du dir nicht sicher bist, ob alles ausreichend abgedeckt ist. So können auch aufblähende Lebensmittel gut identifiziert werden!

Wir hoffen dir hat dieser sehr spezifische Artikel gut gefallen!

Holly & Becky

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Holly Wilkinson

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